Berliner Flughafen in Brückenform
Fünf Jahre nach dem Unfall: Zwischen Warten und »Hängepartie« <br>Wann beginnt der Bau der neuen Friesenbrücke?
Früher lagen Weener und Westoverledingen nur ein paar Minuten mit dem Rad voneinander getrennt. Doch als der Frachter »Emsmoon« die Friesenbrücke bei einer Kollision heute vor fünf Jahren zerstörte, änderte sich das Zusammenleben an den beiden Ems-Deichen. Noch immer warten die Menschen auf einen Neubau. Rost setzt mehr und mehr an dem Stahlgerippe der einst längsten Eisenbahn-Klappbrücke Deutschlands an. Gras und Unkraut wuchern zwischen den Schienen, die einst die Bahnstrecke zwischen Leer und dem niederländischen Groningen verbanden. Und unter der Brücke bahnt sich friedlich die Ems weiter ihren Weg Richtung Nordsee. Es hat sich nicht all zu viel verändert in den vergangenen fünf Jahren an der Friesenbrücke in Weener im östlichsten Winkel Ostfrieslands. Als am 3. Dezember 2015 der niederländische Frachter »Emsmoon« die Brücke rammte, wurde das Bauwerk weitgehend zerstört und die Verbindung für den Bahnverkehr, Fußgänger und Radfahrer unterbrochen. Seitdem wartet die Region auf einen Neubau.»Bis vor fünf Jahren war die Brücke eine Lebensader zwischen den Deichdörfern«, erklärt Theo Douwes. Er ist der Bürgermeister der Gemeinde Westoverledingen östlich der Ems. Es gebe viele persönliche Kontakte der Westoverledinger zu den Nachbarn im Rheiderland auf der westlichen Seite des Flusses. Außerdem sei die Brücke für viele eine wichtige Verbindung, um zur Arbeit oder zum Arzt nach Weener zu kommen. »Das ist völlig gekappt«, sagt Douwes.