Verborgene Boten gegen das Vergessen

Vor 75 Jahren endete der Zweite Weltkrieg: Relikte im Rheiderland


Ruinen eines Bollwerks: In Dyksterhusen stand eine Marine-Flak-Batterie, die zur Verteidigung der Seehafenstadt Emden errichtet worden war. Insgesamt vier Geschütze mit einer Kalibergröße von 12,8 Zentimetern standen hier, von drei Standorten sind noch Betonreste weit im Feld zu sehen.  © Foto: Hanken
Ruinen eines Bollwerks: In Dyksterhusen stand eine Marine-Flak-Batterie, die zur Verteidigung der Seehafenstadt Emden errichtet worden war. Insgesamt vier Geschütze mit einer Kalibergröße von 12,8 Zentimetern standen hier, von drei Standorten sind noch Betonreste weit im Feld zu sehen. © Foto: Hanken

Die Corona-Krise hat ein historisch bedeutsames Ereignis etwas in den Hintergrund gedrängt: Das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 75 Jahren. Dabei zeigen gerade die politischen Umwälzungen der letzten Jahre, zunehmender Nationalismus und neue Grenzen, wie wichtig das Erinnern ist. Auch im Rheiderland fanden im Frühling 1945 - kurz vor Kriegsende - blutige Kämpfe statt, bei denen Soldaten wie Zivilisten ihr Leben ließen und viele Menschen Hab und Gut verloren haben. Im Morgengrauen des 15. April 1945 erreichen kanadische Verbände, verstärkt durch polnische Freiwillige, Rheiderländer Boden und läuten damit das letzte Kriegskapitel ein. Schon vorher war die Region Einflugschneise von Bomber-Formationen, die ihre todbringende Last nach Emden bringen - und sie zuweilen auf ihren Rückflügen auch über dem Rheiderland abwerfen. Am 5. Mai 1945 schweigen die Waffen in Ostfriesland, drei Tage später endete der Krieg mit der Kapitulation Deutschlands. Aus dem Rheiderland ließen 1653 Soldaten ihr Leben.