Einwohnerschwund? Stadt Norderney klagt

Insel sieht sich durch Zensus-Ergebnisse benachteiligt: 13 Prozent Einwohner weniger als im Rathaus gemeldet


Am Strand der ostfriesischen Inseln Norderney tummeln sich die Urlauber. Der Stadt Norderney geht es in einem Rechtsstreit mit dem Land Niedersachsen darum, dass die Einwohnerzahl der Insel aus ihrer Sicht zu niedrig angesetzt ist.  © Foto: dpa
Am Strand der ostfriesischen Inseln Norderney tummeln sich die Urlauber. Der Stadt Norderney geht es in einem Rechtsstreit mit dem Land Niedersachsen darum, dass die Einwohnerzahl der Insel aus ihrer Sicht zu niedrig angesetzt ist. © Foto: dpa

Auf den Ostfriesischen Inseln ist gerade wieder viel los: Mit Beginn der Ferien tummeln sich Tausende Urlauber und Tagesgäste auf Norderney, Spiekeroog und Co. Doch geht es nach der offiziellen Statistik, dann fehlen auf einigen Inseln Menschen - und zwar Einwohner, die Insulaner. Bei dem Zensus 2022 wurden nämlich teils deutlich weniger Einwohner festgestellt, als in Melderegistern bislang erfasst wurde. Das sorgt nun für Streit zwischen Kommunen und dem Landesamt für Statistik. Betroffene Städte- und Gemeinden wie etwa die Stadt Norderney können sich den plötzlichen Einwohnerschwund nicht erklären. Sie stellen die erhobenen Daten infrage und klagen. Insgesamt seien 62 Klagen von Kommunen aus dem gesamten Bundesland zurzeit bei Gerichten anhängig, teilt das Innenministerium in Hannover auf dpa-Anfrage mit. Noch sei in keinem Fall entschieden worden, heißt es. Außerdem seien bei Anhörungen rund 200 Stellungnahmen zu den Zensusergebnissen eingegangen. »Der überwiegende Teil bezog sich auf ´zu niedrige´ Einwohnerzahlen aus Sicht der Kommunen»« teilt ein Ministeriumssprecher mit.