Siegel soll Dollart-Kloster darstellen

Mittelalterliches Rheiderland-Symbol diente als Vorbild für das Wappen der ehemaligen Gemeinde Bellingwolde


Am alten Amtssitz am Hoofdweg im niederländischen Bellingwolde prangt das Wappen der bis 1968 bestehenden Gemeinde. © Foto: Szyska
Am alten Amtssitz am Hoofdweg im niederländischen Bellingwolde prangt das Wappen der bis 1968 bestehenden Gemeinde. © Foto: Szyska

Die Spur führt in die Niederlande: Das an Urkunden aus den Jahren 1276 und 1405 dokumentierte Siegel des Rheiderlandes weist eine große Ähnlichkeit auf zum Wappen der ehemaligen Gemeinde Bellingwolde. Das abgebildete Gebäude, das wie eine Kombination aus Kirche und Burg aussieht, soll das einst im Dollart versunkene Kloster Palmar darstellen. Wo sich das Kloster genau befand, ist unklar. Es soll Anfang des 13. Jahrhunderts etwa 15 Kilometer südsüdwestlich von Emden und westlich des damaligen Grenzflusses Tjamme erbaut und 1447 aufgrund der Dollarteinbrüche aufgelöst worden sein. »Das Kloster Palmar lag im Westen einer vom Logumervorwerk nach Bellingwolde und im Süden einer von Marienchor nach Wagenborg gehenden Linie, also im Herzen des jetzigen Dollarts«, schrieb Hemmo Suur in seiner »Geschichte der ehemaligen Klöster in der Provinz Ostfriesland« (Emden, 1838). Vermutlich stand das Gebäude am Rande eines Hochmoors, durch den Abbau von Torf könnte das Gebiet anfälliger für Überschwemmungen geworden sein.