Schuften und sterben
Schicksale von Zwangsarbeitern im Rheiderland
Iwan Wanukow, Jan Kalbarcek und Iwan Samorodow: So hießen drei Männer, die in Weener für Nazi-Deutschland schuften mussten. Sie gehörten zu den über 20 Millionen Menschen, die von den Nationalsozialisten im Zweiten Weltkrieg verschleppt und versklavt wurden, um die Rüstungsproduktion und die landwirtschaftliche Versorgung zu sichern. Ihre Familien sahen die drei Zwangsarbeiter nie wieder: Sie starben zusammen unmittelbar vor dem Kriegsende. Der Russe Iwan Wanukow und der Ukrainer Iwan Samorodow, beide Blecharbeiter, sowie der polnische Bauarbeiter Jan Kalbarcek waren tätig in der Rüstungsfabrik Theodor Klatte auf dem Landsburg-Gelände in Weener. Dem Heimatforscher Klaus-Dieter Schökel liegt eine Liste des Unternehmens vor, wonach sie am 23. April 1945, also am letzten Kriegstag in Weener, »bei Feindeinwirkung« ums Leben gekommen seien. Ob sie durch eine Granate kanadischer Truppen oder womöglich durch Geschosse deutscher Abwehrposten tödlich getroffen wurden, ist allerdings unklar. So weicht in den Sterbeurkunden der Stadt Weener das Todesdatum ab. Darin wird der 21. April 1945 genannt.