Reparatur angeblich nicht möglich
Friesenbrücken-Neubau: Bahn widerspricht eigener Stellungnahme von März 2017
Das Eisenbahnbundesamt hat einen »Scoping-Termin« zum Neubau der Friesenbrücke in Weener anberaumt. Im »Maritimen Kompetenzzentrum« (Mariko) in Leer wird morgen über das Antragsverfahren gesprochen. Aus den Unterlagen ergeben sich allerdings Widersprüche. Nach langwierigen Untersuchungen der Statik hatte die Bahn AG am 26. März 2017 mitgeteilt, dass die durch einen Schiffsunfall zerstörte Eisenbahnbrücke repariert werden kann. Für den 1:1-Wiederaufbau sei »eine sehr gute technische Lösung gefunden« worden. Ein in Mitleidenschaft gezogener Pfeiler lasse sich ertüchtigen. Die technischen Risiken seien gering, die Brücke könne danach ohne eine Lastbeschränkung befahren werden. Nun heißt es in den Scoping-Unterlagen der DB Netz AG, die der RZ vorliegen: »Aufgrund der Wucht des Aufpralls hat sich der Brückenaufbau um einige Meter verschoben. Der entstandene Schaden ist als irreparabel anzusehen, wodurch der Eisenbahnverkehr die Ems an dieser Stelle nicht mehr queren kann.«Auf Nachfrage der RZ erklärte Moritz Huckebrink, Pressesprecher des Eisenbahnbundesamtes in Bonn, dass bislang kein Planfeststellungsantrag für die Erneuerung der Friesenbrücke vorliege. Für Informationen über den aktuellen Planungsstand sowie Einzelheiten und Hintergründe der Planungen sei die Deutsche Bahn AG zuständig. »Auch Nachfragen zu Stellungnahmen der DB AG bitte ich an das Unternehmen zu richten«, so Huckebrink. Die Pressestelle der Deutschen Bahn AG konnte die Fragen der RZ gestern jedoch zunächst nicht beantworten, eine Stellungnahme wurde für den heutigen Donnerstag in Aussicht gestellt.