Marineschiffe in Verzug

Bauverzögerung unter anderem durch schwierige Lage der Meyer Werft


So sollen die beiden Flottentanker zur Kraftstoffversorgung von Schiffen der Deutschen Marine aussehen.  © Visualisierung: NVL
So sollen die beiden Flottentanker zur Kraftstoffversorgung von Schiffen der Deutschen Marine aussehen. © Visualisierung: NVL

Welchen Anteil hat die Meyer Werft in Papenburg am Bau von zwei Versorgungsschiffen für die Deutsche Marine? Dazu machen weder die Werft als Subunternehmerin und die Bremer NVL-Gruppe als Auftragnehmerin noch das Bundesverteidigungsministerium konkrete Angaben. Klar ist jetzt aber: Der ursprüngliche Zeitplan hat keinen Bestand mehr, es gibt erhebliche Verzögerungen. Im Februar 2024 hatte die Rüstungstochter der Bremer Lürssen-Werft, Naval Vessels Lürssen (NVL), als federführendes Unternehmen noch mitgeteilt, dass nur die Deckshäuser in Papenburg gefertigt und anschließend zur Montage zur Neptun Werft nach Rostock verschifft werden würden. Doch Mitte März wurde das Vorschiff für einen der beiden Flottentanker von Rostock nach Papenburg geschleppt und dort eingedockt, wie im Mitarbeiter-Magazin »Kiek ut« zu lesen war. Zu den Hintergründen äußerte sich NVL-Sprecher Oliver Grün auf Anfrage nicht. Er berief sich auf die Geheimhaltung bei militärischen Aufträgen: »Wir bitten um Verständnis, dass wir aufgrund der aktuellen Sicherheitslage keine weiteren Auskünfte geben können.« Weil sich auch das Verteidigungsministerium dazu bedeckt hält, bleibt es spekulativ, ob Teile der Fertigung aufgrund von Problemen im Produktionsablauf von Rostock nach Papenburg verlagert wurden.