Planänderung: Friesenbrücke wird teurer
Inbetriebnahme 2024 bleibt Ziel
Weil für das neue Drehteil mehr Breite als für den bisherigen Klappmechanismus benötigt wird, soll der Hauptpfeiler der Friesenbrücke von der Weeneraner auf die Hilkenborger Seite versetzt werden. Dem Vernehmen nach soll zudem das Anschluss-Segment der Brücke am Westoverledinger Ufer der Ems nicht im bestehenden Zustand bleiben, sondern im Zuge des Teilneubaus erneuert werden. Durch diese Planänderungen erhöhen sich die geschätzten Kosten wohl auf rund 66 Millionen Euro - knapp 18 Millionen Euro mehr als bisher kalkuliert. Das hat die RZ aus zuverlässiger Quelle erfahren. Am Ziel, die Friesenbrücke im Herbst 2024 wieder in Betrieb zu nehmen, soll trotz der Planänderungen nicht gerüttelt werden.Die Deutsche Bahn AG will dazu nähere Angaben machen, wenn heute in Berlin die abgeschlossene Vorentwurfsplanung für den Teilneubau der im Dezember 2015 durch einen Schiffsunfall zerstörten Eisenbahnbrücke vorgestellt wird. Offenbar gibt es gute Gründe für die »Overledinger Lösung«. Das Hauptargument: Das Fahrwasser in der Ems kann bleiben, wo es ist. Denn eine Verlegung des Fahrwassers könnte ökologische Auswirkungen haben und dürfte nicht zuletzt deshalb mit einem aufwändigen Genehmigungsverfahren sowie erheblichen Verzögerungen verbunden sein. Zwar wird der neue Dreharm der Brücke über ein schützenswertes Schilfgebiet geschwenkt werden müssen, andererseits werden Baggerungen eingespart, sodass sich dieser ökologische Nachteil ausgleichen könnte. Und: Die zunächst nicht vorgesehene Erneuerung des Anschluss-Segments auf Overledinger Seite wäre in absehbarer Zeit wohl ohnehin nötig geworden. Eine Reparatur der Brücke nach kurzer Betriebsdauer ließe sich dadurch vermeiden. Für die Bahn AG würde sich dem Vernehmen nach zudem der positive Effekt ergeben, dass Züge ihre Geschwindigkeit nicht mehr wie bisher auf 80 Stundenkilometer drosseln müssten, sondern dann 120 km/h sowie eine höhere Achslast möglich wären. Es soll auch die Tendenz geben, die Baustellen-Logistik auf Hilkenborger Seite der Ems anzusiedeln. Dadurch würden deutlich weniger Menschen belastet werden, zum Beispiel vom Baustellen-Verkehr über mehrere Jahre.