Kann das Bahnhofsgebäude in Weener wieder zum Anziehungspunkt werden? »Es gibt verschiedene und tolle Ideen«, sagt Wilfried Thieben, der sich im Auftrag von Eigentümer Johann Wolters um die Vermarktung kümmert. Der Immobilienmakler aus dem emsländischen Oberlangen hofft, an frühere Zeiten anknüpfen zu können. Denn einst trafen sich dort nicht nur Reisende. Schon direkt nach der Fertigstellung vor knapp 150 Jahren wurde das Gebäude auch gastronomisch genutzt. Im November 1876 vermeldete die RZ: »Die Oldenburgische Eisenbahn-Direction hat die Restauration auf dem Bahnhofe zu Weener dem Restaurator Luks zu Zwischenahn übertragen.« Bei einer Volkszählung im Jahre 1890 war das Gebäude zugleich der Wohnsitz der verwitweten Gaststätten-Pächterin Johanna Lucks. Nach dem Zweiten Weltkrieg betrieben Gustav und Ella Buller auch ein Hotel, 1954 wurde in der RZ für »renovierte Fremdenzimmer« und Garagen geworben. Später übernahm August Redicker den Betrieb. In dieser Zeit fanden viele Versammlungen in der Bahnhofsgaststätte statt, unter anderem von der SPD, dem Sportverein und den Kyffhäusern. Als Redicker 1964 nach Hiltrup bei Münster umzog, trat Jeanette Bracht in seine Fußstapfen. 1966 veranstaltete Gastwirt Werner Schmidt das traditionelle Heringsessen des TuS Weener. Im Dezember 1969 hieß es dann in der RZ, dass sich der TuS ein neues Vereinslokal suchen müsse, weil die Gaststätte in absehbarer Zeit schließen werde.