Mit Benimmregeln und »Soppenpott«
»Jedes Dorf hatte sein Armenhaus«: Überall im Rheiderland gab es kirchliche Herbergen für Notleidende
In der Weihnachtsgeschichte spielen die Armen eine zentrale Rolle: Die Hirten, denen die frohe Botschaft von Christi Geburt zuerst überbracht wurde, waren oft mittellos. Nicht von ungefähr gehört die Versorgung der Hilfsbedürftigen zur christlichen Grundhaltung. Lange Zeit dienten sogenannte Armenhäuser diesem Zweck. Wie die hochschwangere Maria und ihr Mann Josef in der biblischen Geschichte in einem Stall beherbergt wurden, so fanden Waisen, Witwen mit ihren Kindern und notleidende Familien in Unterkünften der Kirchengemeinden ein Obdach. Die wohl bekanntesten und größten erhaltenen Gebäude dieser Art im Kreisgebiet sind die Jugendherberge in Leer und das Heimatmuseum Rheiderland in Weener, die sich auch architektonisch ähnlich sind und beide aus derselben Zeit stammen. 1788 entstand das Armenhaus an der Süderkreuzstraße in Leer, drei Jahre später das an der Neuen Straße in Weener.