Im Auftrag der Mönche

Holtgaster Altar kurz vor dem Beginn der Reformation erschaffen


Das erhaltene Mittelfragment des Holtgaster Altars ist circa 1,24 Meter und an der rechten Seite etwa 0,95 Meter hoch. Hinzu kommt der linke Teil mit einer Höhe von 60 Zentimetern. Die Gesamtbreite der beiden Einzelstücke beträgt 1,70 Meter.  © Foto: Szyska
Das erhaltene Mittelfragment des Holtgaster Altars ist circa 1,24 Meter und an der rechten Seite etwa 0,95 Meter hoch. Hinzu kommt der linke Teil mit einer Höhe von 60 Zentimetern. Die Gesamtbreite der beiden Einzelstücke beträgt 1,70 Meter. © Foto: Szyska

Bei Renovierungsarbeiten in der Liudger-Kirche in Holtgaste dürften die Handwerker vor fast 100 Jahren staunend inne gehalten haben. Unter dem Unterbau des Altars stießen sie auf einen Bretterhaufen, der sich religionsgeschichtlich als eines der bedeutsamsten Relikte aus der Zeit vor der Reformation in Ostfriesland erweisen sollte. Zum Vorschein kamen zwei Teile eines aufwändig gestalteten Altar-Aufsatzes, der Kirchenhistoriker bis heute ins Heimatmuseum Rheiderland in Weener zieht. Dort gehört die Schnitzkunst aus Eichenholz zu den ältesten Exponaten. So befasste sich Herbert R. Marwede in seiner 2006 an der Universität Hamburg vorgelegten Doktorarbeit unter anderem mit dem Holtgaster Altar. Er schreibt, dass die beiden Fragmente um 1928 hinter dem Unterbau (Stipes) entdeckt wurden. Dort gelegen hätten sie vermutlich seit ihrem Abbau zum Ende des 18. Jahrhunderts, als die lutherische Gemeinde sich von Darstellungen katholischer Heiliger entfremdet habe.