Zeitreise in die Heidjer Historie

Landarbeiterhaus aus Stapelmoorerheide im Museumsdorf Cloppenburg - Stein für Stein abgetragen und inklusive Inventar wieder aufgebaut


Das historische Landarbeiterhaus stand bis 1979 am Kappelspad in Stapelmoorerheide und wurde dann originalgetreu im Freilichtmuseum wieder aufgebaut. © Foto: Szyska
Das historische Landarbeiterhaus stand bis 1979 am Kappelspad in Stapelmoorerheide und wurde dann originalgetreu im Freilichtmuseum wieder aufgebaut. © Foto: Szyska

Ein Besuch im Museumsdorf Cloppenburg gleicht einer Zeitreise. Bei dem Ausflug in die Vergangenheit lebt auch der Alltag einer Landarbeiterfamilie aus dem Rheiderland wieder auf. Denn eines der mehr als 50 Gebäude des Freilichtmuseums stand bis 1979 in Stapelmoorerheide. Am Kappels­pad, der von der Huisingas Lohne abzweigt und parallel zur heutigen Autobahn verläuft, wurde es damals Stein für Stein abgetragen und inklusive des Inventars originalgetreu wieder aufgebaut. So vermittelt das kleine Gulfhaus einen Eindruck der kärglichen Verhältnisse, in denen »lüttje Lü« im 19. Jahrhundert lebten. Die Geschichte des Gebäudes begann um 1850, als der 1817 geborene Arbeiter Geerd Hinderks nach dem Tod seiner ersten Frau Betje Peters die Witwe Jantje Jans Meyer heiratete und den Untergrund einer gut ein Hek­tar großen Fläche pachtete. Während der Verkäufer den Obergrund behielt, also den Torf, errichtete Hinderks auf einem bereits abgetorften Bereich eine einfache Behausung. 1868 erwarb der Kolonist ein weiteres Teilstück in Erbpacht, ehe er 1882 in den gesamten Besitz der nun etwa 800 Meter langen und 28 Meter breiten Parzelle am Kappelspad kam.