Schon einmal im Rampenlicht geschippert

Innerhalb der nächsten 14 Tage sollen alle Unterlagen für geplante Emsfähre eingereicht werden


Am Kai im Deverhafen in Papenburg beim Firmengelände von »Schulte & Bruns« liegt das Boot, das als Ersatz für die zerstörte Friesenbrücke zwischen den Emsufern verkehren soll. © Fotos: Szyska
Am Kai im Deverhafen in Papenburg beim Firmengelände von »Schulte & Bruns« liegt das Boot, das als Ersatz für die zerstörte Friesenbrücke zwischen den Emsufern verkehren soll. © Fotos: Szyska

Bevor ein Boot zwischen den Emsufern in Weener und Westoverledingen verkehren kann, sind viele Fragen zu klären - bis hin zum Verhalten bei einem möglichen Eisgang. Die Tür der Fahrerkabine zu schm­al, die Außenbordmotoren nicht erlaubt, die Stabilität nicht ausreichend: Das Boot, das als vorübergehender Ersatz für die zerstörte Friesenbrücke dienen soll, entspricht in mehrfacher Hinsicht nicht den gesetzlichen Bestimmungen für den Passagierverkehr auf der Ems. Daran ändert auch nichts der »einwandfreie Zustand«, in dem sich das Boot befindet, wie Bengt Fischer, Geschäftsführer der Schifffahrtsfirma »Schulte & Bruns«, gestern im Deverhafen in Papenburg betonte. Denn in Deutschland gelten andere Vorschriften als in Großbritannien, wo das Boot zuletzt genutzt wurde.Dank einer Bugrampe mit einer Nutzlast von bis zu 1,5 Tonnen seien damit im Hafen von Cardiff und Umgebung auch Bagger und Autos transportiert worden, berichtete Fischer. Im September 2014 schipperte das noch neue Boot im Rampenlicht, als der Luxusauto-Hersteller Jaguar seine Limousine XE mit einer hollywoodreifen Inszenierung auf der Themse in London erstmals öffentlich vorstellte. Nun soll es »nur« Fußgänger und Radfahrer über einen relativ kleinen Fluss befördern. Aber dafür gibt es bislang keine Zulassung (die RZ berichtete).