Sicherheitslücken auf der Ems
Untersuchungsbericht zum Friesenbrücken-Unfall veröffentlicht
Die Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU) hat gestern ihren Bericht zur Schiffskollision mit der Friesenbrücke veröffentlicht. Darin wird bemängelt, dass es kein geregeltes Verfahren für die Kommunikation zwischen Schiffsführern und Brückenwärtern gibt. Die Behörde mit Sitz in Hamburg legt auf genau 100 Seiten dar, wie es zu dem folgenschweren Unfall am 3. Dezember 2015 kommen konnte und welche Schlüsse daraus zu ziehen sind. Die Hauptursache sei eine missverständliche Absprache zwischen den Schiffsführern der »Emsmoon« und dem Brückenwärter gewesen, so BSU-Direktor Volker Schellhammer gegenüber der RZ. »Es ist völlig unverständlich, wie man sich so aufeinander verlassen kann.«Darüber hinaus hat die Bundesstelle mehrere Sicherheitslücken beim Schiffsverkehr auf der Ems ausgemacht, die auch die Jann-Berghaus-Brücke bei Bingum betreffen. So wird »eine unzureichende Signalgebung und Beleuchtung« kritisiert. In Weener wird zudem die Beleuchtung des Papierwerks Klingele mit seinen hellen Dampfwolken als störend empfunden. »Eine Vielzahl von Dingen wäre verbesserungsfähig«, sagte Schellhammer. Am wichtigsten sei aber ein geregeltes Verfahren mit klaren Absprachen für die Schiffspassage durch Schleusen und Brücken. Das sei bislang nicht vorhanden.