»Angehörigen Frieden geben«

Bomber-Absturz im Dollart: Ehrenamtlicher Ermittler vor Ort


Ortstermin am Dollart: Enrico-R. Schwartz ist mit Zeitzeuge Franz Marheineke an den Deich von Heinitzpolder gefahren, um sich ein Bild von der ungefähren Absturzstelle der »Miss Deal« zu machen. © Foto: Hanken
Ortstermin am Dollart: Enrico-R. Schwartz ist mit Zeitzeuge Franz Marheineke an den Deich von Heinitzpolder gefahren, um sich ein Bild von der ungefähren Absturzstelle der »Miss Deal« zu machen. © Foto: Hanken

Die Suche nach dem über dem Dollart abgeschossenen US-Bomber »Miss Deal« geht weiter. Ein ehrenamtlicher Ermittler ist jetzt ins Rheiderland gekommen, um mit Zeitzeugen zu sprechen und die Absturzstelle, so gut es geht, zu lokalisieren. Enrico-R. Schwartz aus Bremen hat ein Herzenswerk, das ihn nicht ruhen lässt: Seit 20 Jahren recherchiert er für Angehörige ehrenamtlich nach dem Verbleib amerikanischer Soldaten, die im Zweiten Weltkrieg in Deutschland verschollen sind. Zusammen mit rund zehn Mitstreitern hat er das MAACRT-Team gegründet (Missing Allied Air Crew Research), das nach Spuren vermisster Soldaten sucht. Jetzt ist er ins Rheiderland gekommen, um zu versuchen, das Schicksal der »Miss Deal« aufzuklären. Unter anderem sprach er mit Franz Marheineke aus Holthusen, der Augenzeuge des Flugzeugabsturzes war. Wie die RZ mehrfach berichtete, war der US-Bomber am 25. Juni 1943 nach einem fehlgeschlagenen Angriffsflug auf Hamburg unter heftigen Beschuss durch deutsche Abfangjäger und Flakstellungen geraten. In den Morgenstunden stürzte die »Fliegende Festung« in den Dollart. Sechs Besatzungsmitglieder konnten sich retten, vier kamen ums Leben. Die Leichen der Soldaten Charles Crawford und John R. Way bleiben bis heute verschollen. Crawfords Neffe Tony aus Dallas unternimmt seit 1999 Anstrengungen, den Verbleib der Leiche seines Onkels zu klären.