Bahnchef will bei Minister für Fähre werben

Info-Veranstaltung zur Friesenbrücke: Keine Aussicht auf Behelfsbrücke - Kritik am Ersatzverkehr


Erste Reihe: Zur Informationsveranstaltung in der Aula der Oberschule in Weener wurde Bahnchef Rüdiger Grube (Zweiter von links) unter anderem von der CDU-Bundestagsabgeordneten Gitta Connemann, Niedersachsens Wirtschaftsstaatssekretärin Daniela Behrens und dem Leeraner Landrat Matthias Groote (von links) begleitet. © Fotos: Szyska
Erste Reihe: Zur Informationsveranstaltung in der Aula der Oberschule in Weener wurde Bahnchef Rüdiger Grube (Zweiter von links) unter anderem von der CDU-Bundestagsabgeordneten Gitta Connemann, Niedersachsens Wirtschaftsstaatssekretärin Daniela Behrens und dem Leeraner Landrat Matthias Groote (von links) begleitet. © Fotos: Szyska

»Einem Provisorium müssen wir leider eine Absage erteilen«, sagte Regionalnetz-Leiter Gerd Matschke. »Mit einer Behelfsbrücke würden wir nicht viel Zeit herausholen.« »Wir könnten morgen früh mit dem Wiederaufbau anfangen«, sagte Bahnchef Rüdiger Grube - und in der Aula der Oberschule in Weener brandete Applaus auf. Der Beifall aus den Reihen der rund 200 Interessierten, die am Mittwoch zur Informationsveranstaltung der Bahn AG kamen, machte deutlich: Die Bevölkerung sehnt sich danach, die zerstörte Friesenbrücke schnellstmöglich wieder zu nutzen - als Bahnkunde, Radfahrer oder Fußgänger. Doch der Beifall ebbte abrupt ab, als Grube hinzufügte: »Jetzt kommt die Meyer Werft und fragt: Warum reißt ihr sie nicht ganz ab und macht eine breitere Durchfahrt?«.Der zeit- und kostenaufwändigere Neubau-Vorschlag der Schiffbauer sei »relativ spät auf den Tisch gekommen«, erklärte der Bahnchef - so spät, dass auch die Mitglieder der eingesetzten »Taskforce« am Mittwoch überrascht waren. Grube appellierte: »Wir sollten uns die Zeit nehmen, dieses Konzept anzuschauen.« Vier Wochen hat er dafür veranschlagt. Das Ergebnis der Abwägungen will er kurz vor Weihnachten selbst präsentieren: »Ich komme am 21. Dezember wieder nach Weener.« Klar ist, dass die Bahn nicht tiefer in die Tasche greifen will. »Wir können uns nur das leisten«, sagte Gerd Matschke, Leiter der Regionalnetze Nord der Bahn, bei der Vorstellung des Wiederaufbau-Konzepts.