Auch Bürgermeister ein Nazi-Opfer
Weitere 21 »Stolpersteine« gegen das Vergessen in der Leeraner Rathausstraße
Vor Häusern in der Stadt Leer erinnern inzwischen 73 Gedenksteine mit Messingplatten an die Opfer des Nationalsozialismus, die dort zuletzt freiwillig lebten. Denn der Künstler Gunter Demnig ließ am Dienstag in der Rathausstraße weitere 21 »Stolpersteine« in den Gehweg ein. Sehr zur Freude des 100-jährigen Holocaust-Überlebenden Albrecht Weinberg, der sich für das Projekt eingesetzt hatte und zusammen mit seiner Lebensgefährtin Gerda Dänekas und rund 250 Menschen die Verlegung der Gedenktafeln verfolgte. »Dieses Jahr findet die vierte Verlegung am 3. Juni statt - es ist ein historisches Datum in der Stadtgeschichte«, erklärte Bernd-Volker Brahms von der Arbeitsgruppe Stolpersteine. »Vor genau 140 Jahren wurde die Synagoge eingeweiht und 1938 in schändlicher Weise von Nazi-Horden zerstört.« Die Arbeitsgruppe wird von der Gesellschaft für Christlich- Jüdische Zusammenarbeit in Ostfriesland, der Gedenkstätte ‚Ehemalige Jüdische Schule Leer’, dem Stadtarchiv und dem Heimatverein unterstützt. Bürgermeister Claus-Peter Horst dankte allen Beteiligten für ihr Engagement.