Brisante Relikte: Massenweise Munition im Boden

80 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg sind unzählige Kampfmittel auch im Rheiderland noch immer eine Gefahrenquelle


8. April 2014: Auf einer Weide an der Graf-Ulrich-Straße in Weener bringen Fachleute des Kampfmittelbeseitigungsdienstes acht Panzerfaustköpfe und eine Gewehrgranate aus Beständen der deutschen Wehrmacht kontrolliert zur Explosion. Während der Straßensanierung traten in Höhe des Königsreichssaals der Zeugen Jehovas insgesamt rund 100 Granaten und Panzerfäuste sowie diverse Munitionsteile aus dem Zweiten Weltkrieg zu Tage.  © Archivfoto: Szyska
8. April 2014: Auf einer Weide an der Graf-Ulrich-Straße in Weener bringen Fachleute des Kampfmittelbeseitigungsdienstes acht Panzerfaustköpfe und eine Gewehrgranate aus Beständen der deutschen Wehrmacht kontrolliert zur Explosion. Während der Straßensanierung traten in Höhe des Königsreichssaals der Zeugen Jehovas insgesamt rund 100 Granaten und Panzerfäuste sowie diverse Munitionsteile aus dem Zweiten Weltkrieg zu Tage. © Archivfoto: Szyska

Die Gefahren sind noch längst nicht gebannt. Sie lauern unter Straßen, auf Weiden oder in Gärten. 80 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg existieren auch im Rheiderland immer noch massenweise Überreste der militärischen Kampfhandlungen. Eine Auswertung des RZ-Archivs und der Statistik des Kampfmittel-Beseitigungsdienstes Niedersachsen hat ergeben, dass es im Kreis Leer in den vergangenen zehn Jahren mehr als 30 Munitionsfunde mit anschließenden kontrollierten Sprengungen gab. Allein bei den Baggerarbeiten zur Schaffung des Landschaftssees am Orts­eingang von Ditzum im Jahr 2017 kam es zu zehn Funden. Zwar war im Vorfeld eine Bodensondierung erfolgt, doch diese reichte nur bis in eine Tiefe von 1,50 Metern. In den darunter liegenden Erdschichten stießen Mitarbeiter der Bergungsfirma Schollenberger aus Celle auf die Weltkriegsmunition - jeweils deutsche Granaten aus einer Flugabwehrkanone.