Ems-Baggerei kostet 65.000 Euro pro Tag

Grober Richtwert: Eine Million Euro für zehn Zentimeter Tiefe


Baggerschiffe wie hier die »Hegemann III« nahe der Jann-Berghaus-Brücke bei Bingum gehören zum alltäglichen Bild auf der Ems. Die Nassbaggerarbeiten kosten horrende Summen.  © Foto: Szyska
Baggerschiffe wie hier die »Hegemann III« nahe der Jann-Berghaus-Brücke bei Bingum gehören zum alltäglichen Bild auf der Ems. Die Nassbaggerarbeiten kosten horrende Summen. © Foto: Szyska

Die geplante Nutzung von Schlick aus der Ems für den Deichbau und das Ausbringen auf landwirtschaftlichen Flächen im Rheiderland könnte die Staatskasse erheblich entlasten. Denn die ausgebaggerten Sedimente werden bisher großteils in der Außen­ems verklappt, sodass sie im System bleiben. Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer spricht daher von einer »teuren und anti-ökologischen Kreislauf-Baggerei«. Welche horrenden Kosten dadurch entstehen, geht jetzt aus einer Antwort der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes auf Anfrage der RZ hervor. Der aktuelle Vertrag zur Unterhaltung des Fahrwassers der Unterems und der Leda wurde mit der Arbeitsgemeinschaft der Firmen Hegemann/Bunte/Rhode Nielsen abgeschlossen, so Claudia Thoma, Pressesprecherin der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt in Bonn. Die Auftragssumme für den Vertragszeitraum von Dezember 2024 bis Juni 2026 beläuft sich demnach auf rund 26 Millionen Euro brutto. Umgerechnet ergeben sich daraus also tägliche Kosten in Höhe von etwa 45.000 Euro. Weil nicht das gesamte Baggergut in der Außenems verklappt, sondern teilweise auch an Land deponiert wird, kommen noch Ausgaben für Spülseen und Spülfelder hinzu. Bezogen auf die vergangenen zehn Jahre nennt Thoma einen durchschnittlichen Betrag von jährlich rund 7,15 Millionen Euro. Pro Tag wären das knapp 20.000 Euro. Dabei betont die Pressesprecherin der Generaldirektion: »Dies ist deutlich wirtschaftlicher als das Material mit den Baggern zu den Verbringstellen in die Außen­ems zu fahren.«