»Wegweiser und Vorbild für Haltung«

80. Todestag von Carl Goerdeler: Rückblick auf denkwürdigen Festakt in Jemgum


Die Carl-Goerdeler-Schule in Jemgum. Ihr Namensgeber wurde vor 80 Jahren von den Nazis hingerichtet.  © Foto: Hanken
Die Carl-Goerdeler-Schule in Jemgum. Ihr Namensgeber wurde vor 80 Jahren von den Nazis hingerichtet. © Foto: Hanken

Als der Jurist und Politiker Carl Friedrich Goerdeler wenige Monate vor Kriegsende wegen »Verrats am Volke« in Berlin-Plötzensee hingerichtet wurde, mochten ihm die Nazis zwar das Leben genommen haben, doch die Erinnerung an den Mut und die Unbeugsamkeit des Widerstandskämpfers überdauerte. Bis heute. Am 2. Februar jährte sich der Jahrestag seines gewaltsamen Todes zum 80. Mal. Auch im Rheiderland ist ihm ein Denkmal gesetzt worden: Die Haupt- und Realschule in Jemgum trägt seinen Namen. Der Festakt zur Namensgebung der Schule, im April 1970, fand eine besondere Würdigung mit bedeutsamen Gästen. Am 26. Juni 1967 fiel seiner Zeit der Startschuss für den Schulbau der damaligen Samtgemeinde Jemgum. Über die Namensgebung entbrannte eine politische Diskussion. Mit der geographischen Bezeichnung »Schule am Deich« stand auch ein eher nüchtern-sachlicher Vorschlag im Raum. Am Ende entschied sich der Rat dann aber für eine Benennung nach dem Widerstandskämpfer Carl Goerdeler. Der damalige Schulleiter und spätere Jemgumer Bürgermeister Wolfgang Glowatzki formulierte es damals so: »Der Name soll für Lernende und Lehrende ein wenig Wegweiser, vielleicht sogar Vorbild für Tun und Haltung in Zeiten der Fesselung und Unterdrückung sein.«