Straße ehrt Hitlers »Steigbügelhalter«

Städtischer Ausschuss berät über Hindenburgstraße in Loga - Verwaltung schlägt Hinweistafel statt Umbenennung vor


Der zweite Reichspräsident der Weimarer Republik, Paul von Hindenburg, grüßt bei seinem Besuch in Leer am 10. Mai 1927 aus dem offenen Wagen heraus die jubelnde Menge. Fast 100 Jahre später sorgt seine Würdigung durch einen Straßennamen im Stadtteil Loga für kontroverse Diskussionen.  © Foto: Stadtarchiv Leer (Sammlung Albert Wehner)
Der zweite Reichspräsident der Weimarer Republik, Paul von Hindenburg, grüßt bei seinem Besuch in Leer am 10. Mai 1927 aus dem offenen Wagen heraus die jubelnde Menge. Fast 100 Jahre später sorgt seine Würdigung durch einen Straßennamen im Stadtteil Loga für kontroverse Diskussionen. © Foto: Stadtarchiv Leer (Sammlung Albert Wehner)

Keine Ehre mehr, wem keine Ehre gebührt? Sollten Straßen einen anderen Namen bekommen, wenn sie Personen würdigen, deren Verhalten aus heutiger Sicht alles andere als ehrenhaft war? Oder müssen Straßennamen im Kontext ihrer Zeit verstanden werden? Um diese Fragen kreisen politische Diskussionen, die aktuell in Leer über die Hindenburg­straße im Stadtteil Loga geführt werden. Denn der zweite Reichs­präsident der Weimarer Republik, Paul von Hindenburg, gilt als »Steigbügelhalter« von Nazi-Diktator Adolf Hitler. Vor demselben historischen Hintergrund wird zurzeit auch in Varel und in Lüneburg über die Umbenennung von Straßen beraten. In Leer steht das Thema am kommenden Dienstag auf der Tagesordnung des städtischen Ausschusses für Wirtschaft, Tourismus und Kultur.