Abenteuer Wildnis im Zululand
Endlich war es soweit und unser Wanderurlaub durch die Wildnis der Provinz KwaZulu-Natal konnte beginnen. Nach einem Flug am frühen Morgen nach Durban, 1600 Kilometer von Kapstadt entfernt, trafen wir Austauschschüler auf drei Guides, die uns in den nächsten zehn Tagen durch das Zululand führen würden. Um dorthin zu gelangen, quetschten wir uns in einen Minibus und fuhren durch den strömenden Regen, während die Landschaft um uns immer ländlicher und schroffer wurde. Im Abendgrauen erreichten wir dann endlich unsere erste Bleibe. Wir wurden herzlich mit frisch über dem Feuer gekochten Essen empfangen von der Zulufamilie, die uns für die nächsten drei Nächte beherbergte. Schlagartig wurden wir mit der Lebensweise im Zululand konfrontiert: Das Zuhause der Familie bestand aus einer Hütte mit einer Feuerstelle, in der die Familie den Tag verbringt, kocht und schläft. Eine weitere, runde Hütte wird normalerweise für religiöse Zwecke genutzt: Hier nehmen die Zulus betend Kontakt zu ihren Ahnen auf, um sie an ihrem Leben Teil haben zu lassen und um bei wichtigen Entscheidungen um Rat und Erlaubnis zu fragen. Nun aber bauten wir unser Schlaflager, bestehend aus dünnen Matten und Schlafsäcken, dort auf. Zum Waschen, Zähneputzen und Trinken stand uns ein Eimer Wasser in der Hütte zur Verfügung und ein paar Hundert Meter entfernt konnte man sein Geschäft auf dem Plumpsklo erledigen. Wenn es Strom gab, versorgte uns eine kleine Lampe mit Licht. Auch wenn wir hundemüde waren, konnte in dieser Nacht keiner gut schlafen. Durch Löcher im Dach der Hütte drang die Kälte (die Außentemperatur betrug fünf Grad Celsius) hinein und der Regen zu uns hinein und so versuchten wir uns so dicht wie möglich aneinander zu kuscheln, um uns warm zu halten.