Das blaue Band über die Ems
Baustelle der neuen Friesenbrücke: So geht es weiter
Im Schneckentempo schiebt sich der Gigant übers Gelände im Deichvorland von Hilkenborg. 300 Tonnen lasten auf den zehn Achsen des »SPTM« - ein Schwerlastfahrzeug, das nur mit einer Fernsteuerung manövriert wird. Jedes Räderpaar kann individuell verstellt werden. So wird das Stahl-Element der neuen Friesenbrücke zentimetergenau und mit viel Fingerspitzengefühl zum Pfeiler gefahren. Seit Freitagmittag ist der »Lückenschluss« komplett. Alle vier Elemente der Vorlandbrücke sind an Ort und Stelle. Doch wie geht es nun weiter? Die RZ hat nachgefragt. Bauleiter Alexander Heinemann frohlockt: »Das ist ein entscheidender Meilenstein auf der Baustelle«. Zum ersten Mal sei die Brückentechnik zu sehen - und das einen Tag früher als gedacht. Seit Montag hat der niederländische Schwimmkran »Cormorant« vier Stahlbau-Elemente vom Industriehafen in Papenburg nach Hilkenborg gebracht. Auf der Plattform des 54 mal 24 Meter großen Fahrzeugs traten die 30 Meter langen Stahl-Aufbauten die Reise über die Ems an. Bereits am Freitag statt am Samstag konnte der letzte Transport abgeschlossen werden. Damit hat sich die »dramatische Planänderung« wie Georg Haase es formulierte, voll ausgezahlt. Denn ursprünglich, so der Nautitec-Geschäftsführer aus Leer, sollten die vier Elemente über den Landweg nach Hilkenborg gebracht und dort Stück für Stück ins Deichvorland geschoben werden. Diese Pläne habe man verworfen. Haase ist für die wasserseitige Bauaufsicht des Brückenprojektes zuständig. In der Ems ist auch noch einiges zu tun in den nächsten Monaten.