Haftbefehle im Fernbus vollstreckt
Durch Geldzahlungen blieb Männern Haft erspart
Beamte eines deutsch-niederländischen Polizeiteams haben Sonntagnachmittag in Bunderneuland die offenen Haftbefehle gegen zwei von der Justiz gesuchte Männer vollstreckt. Beide saßen im selben Fernreisebus aus den Niederlanden und konnten ihre offenen Geldstrafen nicht selbst bezahlen. Einmal bezahlte der Vater, ein anders Mal ein Freund, wodurch sich beide einen Gefängnisaufenthalt ersparten.
Gegen 16.45 Uhr hatten Beamte des Grenzüberschreitenden Polizeiteams Bad Nieuweschans, die Fahrgäste eines Fernreisebusses überprüft, der über die Autobahn 280 aus den Niederlanden nach Deutschland eingereist war. "Die Überprüfung der Personalien eines 31-jährigen Fahrgastes im polizeilichen Fahndungssystem ergab, dass gegen den Mann ein Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Siegen vorlag. Der Mann war im Jahr 2021 wegen unerlaubten Besitz von Betäubungsmitteln verurteilt worden. Aus diesem Schuldspruch musste er noch eine Ersatzfreiheitsstrafe von 41 Tagen verbüßen oder eine Geldstrafe von 1230 Euro begleichen", heißt es in der Mitteilung der Bundespolizei.
Weil der 31-jährige Deutsche die Geldstrafe nicht begleichen konnte, rief er kurzerhand seinen Vater an und bat ihn um Hilfe. Der bezahlte die offene Geldstrafe bei der Bundespolizei in Bremen und bewahrte seinen Sohn damit vor einem Gefängnisaufenthalt.
Bei der Überprüfung der Personalien eines 62-Jährigen stellten die Beamten fest, dass der deutsche Staatsangehörige ebenfalls per Haftbefehl gesucht wurde. Der Mann war im Jahr 2020 wegen Betrug und Urkundenfälschung verurteilt worden. "Aus diesem Schuldspruch musste er noch eine Restersatzfreiheitsstrafe von 15 Tagen verbüßen oder eine Geldstrafe von 150 Euro begleichen", heißt es weiter in der Mitteilung.
Auch er konnte die Strafe nicht selbst begleichen, weshalb er kurzerhand einen Bekannten um Hilfe bat. Dieser zahlte den geforderten Betrag bei einer Polizeiwache in Köln ein.