Kritische Predigt führte ins KZ

Gottesdienst zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus


Dieses Foto von Heinrich Bokeloh entstand 1940, als er das KZ nur zur Beerdigung seines eigenen Vaters kurz verlassen durfte. Den Hut trug er, um zu kaschieren, dass er als KZ-Insasse kahlgeschoren war. © Foto: Familienarchiv Bokeloh
Dieses Foto von Heinrich Bokeloh entstand 1940, als er das KZ nur zur Beerdigung seines eigenen Vaters kurz verlassen durfte. Den Hut trug er, um zu kaschieren, dass er als KZ-Insasse kahlgeschoren war. © Foto: Familienarchiv Bokeloh

Das bedrückende Schicksal von Heinrich Bokeloh wird der thematische Schwerpunkt sein, wenn am kommenden Freitag in der reformierten Kirche in Ditzumerverlaat ein ökumenischer Gottesdienst anlässlich des Gedenktags für die Opfer des Nationalsozialismus stattfindet. Heinrich Bokeloh war seit dem 1. November 1935 Pastor in Marienchor und Böhmerwold. In dieser Funktion geriet er bald in einen Konflikt mit den nationalsozialistischen Machthabern. Wegen angeblicher Kritik am Regime in einer Predigt wurde er denunziert und daraufhin vom 13. September bis zum 15. Sepember 1939 ohne Prozess in Emden in Einzelhaft genommen. Von dort brachten ihn die Nationalsozialisten ins Konzentrationslager Sachsenhausen. 29 Monate verbrachte er in dem KZ in Oranienburg bei Berlin, wo er Drangsalierung, Schikanierung und Misshandlungen erlitt, jedoch an seinem Glauben und seinen Überzeugungen festhielt.