Störrischer Stahl
Friesenbrücke widerspenstig
Die alte Friesenbrücke will ihren Platz nicht räumen: Der Aushub des Überbau-Segments auf Weeneraner Seite erwies sich gestern als schwieriges Unterfangen. Bei Einbruch der Dämmerung entschied das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Ems-Nordsee in Emden, die Sperrung der Ems aufzuheben. Der riesige Schwimmkran »Enak« musste zunächst auf seine Warteposition am Ufer zurückkehren, die Arbeiten sollen am heutigen Freitag fortgesetzt werden. Als das Team der Lührs GmbH aus Hamburg den Schwimmkran mit Unterstützung des Schleppers »Arion« um 12.20 Uhr bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt in Bewegung setzte, herrschte noch Sonnenschein und Zuversicht. Doch mit aufziehenden Wolken trübte sich auch die Stimmung. Denn der Plan, das Überbau-Segment auszuheben und zur Verschrottung nach Papenburg zu transportieren, ging nicht auf. Zwar wurde das Brückenteil um 14.20 Uhr langsam an vertauten Stahlseilen nach oben gezogen. Aber das gelang nur auf der Weeneraner Seite. Das Lager auf dem Brückenpfeiler neben dem Fahrwasser in der Mitte des Flusses zeigte sich widerspenstig. Offenbar ließ sich der Überbau nicht von einem kegelförmigen Stahlzapfen lösen. Auch der Versuch, den Stahlzapfen durch Kranbewegungen aus dem Beton herauszubrechen, blieb erfolglos. Das Team der mit dem Rückbau beauftragten Firma Depenbrock manövrierte daraufhin einen Ponton zum Brückenpfeiler, um mit Schneidbrennern nachzuhelfen. Doch auch dieses Vorhaben ließ sich zunächst nicht in die Tat umsetzen.