Acht Jahre und drei Monate Freiheitsstrafe – so lautete das Urteil des Landgerichts Aurich gegen den letzten Angeklagten, der an der Entführung des Leeraner Reeders im April 2016 beteiligt war. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Haftstrafe von neun Jahren beantragt. Der Verteidiger plädierte auf eine Freiheitsstrafe von fünfeinhalb Jahren und die Unterbringung in einer Entziehungsanstalt. Er kündigte bereits vor dem Urteilsspruch an, Revision einlegen zu wollen. Der 55-jährige Pole hatte seine Tatbeteiligung eingeräumt, aber heruntergespielt. Andere Mittäter hätten die Planungen bestimmt und das Sagen gehabt, als der Geschäftsmann fast 40 Stunden in einer Ferienwohnung in Hatzum festgehalten wurde. Er selbst habe eingegriffen, als dem Entführungsopfer von einem Mittäter ein Messer vorgehalten und gedroht wurde, ihm ein Ohr abzuschneiden, so der Angeklagte.