Mit schnellen Schritten durchquert Jan Brandt den Raum und setzt sich an den Lesetisch in der Bunder Mediothek. Der schmächtige Schlacks mit dem rotkarierten Baumwollhemd sieht nicht unbedingt so aus, als ob er eine Lesung halten wird. Eher wirkt er wie ein Student auf dem Weg in den Plenarsaal. Sein Blick huscht etwas unsicher über die Zuhörerreihen. Mit einem knappen »Moin« begrüßt der Autor sein Publikum. Prompt wird der Gruß erwidert - eine fatale Reaktion, wenn man Brandt glauben darf. Doch dazu später mehr. Denn jetzt geht sie los. Die Reise in den Mikrokosmos ländlicher Langeweile, in der Romanheld Daniel Kuper mit seinen Fantasien von Weltverschwörung und Alien-Invasion ein seltsames Dasein fristet.