Fesselnder Einblick in eine bewegte Geschichte
Das hat die neue Ausstellung über das jüdische Leben in Weener zu bieten
Ruhig, andächtig, bedrückend: Wer die neue Begegnungsstätte für die jüdische Geschichte in der Westerstraße betritt, wird sofort in ihren Bann gezogen. Zu verdanken ist das nicht zuletzt der mit viel Hingabe und Herzblut gestalteten Innenausstattung, die sich über zwei verschiedene Räume erstreckt. Der vordere, lichtdurchflutete Bereich beherbergt etwa mehrere große Vitrinen, in denen jüdische Nachlässe wie eine Gebetstasche, Bücher, oder ein Gebetsschal eingeschlossen sind. Außerdem sind in einer kleineren Vitrine mehrere Stolpersteine zu sehen, die laut Bürgermeister Heiko Abbas irgendwann noch in Weener verlegt werden sollen. Ein besonders kreatives Element ist eine große Weltkarte, in der Wohnorte von aus Weener vertriebenen Juden eingezeichnet sind, die der Arbeitskreis »50. Jahrestag Synagogenbrand«, recherchiert hatte. Neun Briefe, die von Juden an den »Macher und Motor« der jüdischen Erinnerungskultur, Fritz Wessels, geschickt wurden, sind auf einer Leiste unter der Karte ausgelegt und können an die passenden Orte angepinnt werden. Landrat Matthias Groote probierte das gleich einmal aus und zeigte sich begeistert von der Idee. Auch der fleißigen Arbeit der Weeneraner Oberschüler, die die jüdischen Gräber des alten Friedhofs Smarlingen pflegen, ist eine Ecke gewidmet.