Die Umsturz-Pläne des Comedy-Terroristen
Entführung von Lauterbach und Ausrufung des Kaiserreichs vorbereitet: Ostfriese als Rädelsführer der »Vereinten Patrioten« verurteilt
Ein im ostfriesischen Norden aufgewachsener Mann, der beruflich als Comedian und Show-Veranstalter auch im Kreis Leer auftrat, gilt als einer der Rädelsführer der rechtsterroristischen Gruppierung »Vereinte Patrioten«. Wie vier weitere Angeklagte, deren bizarre Umsturz-Pläne bundesweit für Aufsehen sorgten, wurde der 46-Jährige jetzt vor dem Oberlandesgericht Koblenz verurteilt. Gegen die Freiheitsstrafe von acht Jahren legte der Verteidiger von Michael H. bereits Revision vor dem Bundesgerichtshof ein. Die in der Anklageschrift des Generalbundesanwalts zur Last gelegten Vorwürfe reichen von der Gründung einer terroristischen Vereinigung bis zur Vorbereitung eines »hochverräterischen Unternehmens gegen den Bund«. Der Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts Koblenz ist davon überzeugt, dass die »Vereinten Patrioten« die deutsche Regierung absetzen, einen deutschlandweiten Stromausfall verursachen, Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach entführen und eine neue Verfassung nach dem Vorbild des Kaiserreichs von 1871 einführen wollten.