Sich den Gleichgültigen in den Weg stellen

80 Menschen gedenken den im Holocaust ermordeten Bunder Juden – Bewegende Beiträge mit klarem Handlungsauftrag


Die Namen der ermordeten Bunder Juden und Jüdinnen wurden von Mitgliedern des Arbeitskreises »Erinnerung jüdische Bürgerinnen und Bürger Bunde«, Jugendlichen der evangelisch-lutherischen Gemeinde und Pastor Bernd Passarge von der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde verlesen.  © Fotos: Busemann
Die Namen der ermordeten Bunder Juden und Jüdinnen wurden von Mitgliedern des Arbeitskreises »Erinnerung jüdische Bürgerinnen und Bürger Bunde«, Jugendlichen der evangelisch-lutherischen Gemeinde und Pastor Bernd Passarge von der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde verlesen. © Fotos: Busemann

Auf den Tag genau 85 Jahre, nachdem die letzte jüdische Familie Bunde verlassen musste, haben sich rund 80 Menschen am Freitag bei einer emotionalen Gedenkfeier vor der Sparkasse versammelt und Seite an Seite den im Holocaust ermordeten Bunder Juden gedacht. Und auch wenn die Stimmung zumeist traurig und bedrückend war, haben die Teilnehmer alleine durch ihre Anwesenheit ein Zeichen gesetzt, das Hoffnung in einer Zeit nährt, die immer beunruhigender wird: Das Schicksal anderer Menschen ist ihnen nicht egal. Denn wie der Pastor Bernd Passarge von der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Bunde in seinem bewegenden Beitrag betonte, sei es »ein Trugschluss, zu glauben, dass das Geschehene nichts mit uns zu tun hat und das man glaubt, Menschen sind nur früher böse gewesen«. Dass was an Gutem und Bösem in der damaligen Generation steckte, das stecke auch in unserer Generation. Deshalb müsse man die bewusste Entscheidung treffen, sich den Gleichgültigen in den Weg zu stellen.