Das Trauma beim Boxen bekämpfen
Bunderin lässt sich zur Box-Therapeutin ausbilden
In der therapeutischen Arbeit haben Sport und Bewegung längst einen festen Platz. »Eine Traumaheilung ohne Bewegung geht nicht«, sagt Ulrike Angermann. Die Psychologin und Trauma-Therapeutin ist aus beruflicher Erfahrung davon überzeugt, dass Betroffene vor allem durch das Boxen gute Erfolge erzielen können. Denn die Wahrnehmung des eigenen Körpers werde dabei besonders angeregt, sagt die 58-Jährige. Ihr Fachwissen gibt sie unter anderem an Nesrin Sansar weiter, die Bunderin lässt sich zur Trauma-Pädagogin und Box-Therapeutin ausbilden. Bei ihrem ehrenamtlichen Engagement für die Bunder Initiative »Offene Arme« und bei ihrer Arbeit in der Sprach- und Lernförderung sei ihr aufgefallen, wie viele geflüchtete Menschen aufgrund traumatischer Erlebnisse psychotherapeutische Hilfe benötigen, sagt Nesrin Sansar. Weil es zu wenig Hilfsangebote gebe, müssten Betroffene aber nach Oldenburg oder Osnabrück fahren. »Vor allem bei Jugendlichen gibt es einen totalen Mangel«, so Sansar. Daher wolle sie sich nach einer erfolgreichen Prüfung auf Traumata von Geflüchteten spezialisieren. Die 40-Jährige kam selbst als Säugling aus dem kurdischen Teil Syriens nach Deutschland und lebte zunächst 20 Jahre in Hannover. Dass das Rheiderland längst ihre Heimat geworden ist, zeigen ihre Kenntnisse der plattdeutschen Sprache.