Der verschollene Dichter

Eine Spurensuche nach dem Autoren der Ballade »Der Dollart«


»Schwarz kommen die Wetter gezogen...« Inspiriert von der Weihnachtsflut 1277 entstand die Ballade »Der Dollart«. Der Autor war lange unbekannt. Jelko Peters aus Bunde hat sich auf Spurensuche begeben. Das Bild zeigt Nieuwe Statenzijl.  © Foto: Hanken
»Schwarz kommen die Wetter gezogen...« Inspiriert von der Weihnachtsflut 1277 entstand die Ballade »Der Dollart«. Der Autor war lange unbekannt. Jelko Peters aus Bunde hat sich auf Spurensuche begeben. Das Bild zeigt Nieuwe Statenzijl. © Foto: Hanken

Vor etwa 100 Jahren lernten viele Kinder des Rheiderlandes die Ballade »Der Dollart« auswendig. Fragte man sie als Erwachsene, wer das Gedicht geschrieben habe, wussten sie es nicht mehr. Die Kenntnis des Autorennamens ging verloren. Im Sommer 1981 erfolgte eine intensive, aber ergebnislose Suche nach dem Dichter durch die Rheiderland Zeitung. Auch die Ostfriesische Landschaft konnte ihn nicht ermitteln. Im Zuge meiner Recherchen wurde ich schließlich fündig auf Seite 95 der Ausgabe vom 15. Dezember 1914 der Zeitschrift »Niedersachsen. Illustrierte Halbmonatsschrift für Geschichte und Familiengeschichte, Landes- und Volkskunde, Sprache, Kunst und Literatur Niedersachsens«. Dort wird als Autor der Ballade »Der Dollart« Dr. August Pieth genannt. Wer war August Pieth? Digitale Suchen enden bei seinem Sohn, Wilhelm »Willy« Pieth, der als Lübecker Bibliothekar und SPD-Politiker zu einem Wikipedia-Eintrag gekommen ist. Dort wird er vorgestellt als Sohn des Stettiner Lehrers und Schriftstellers August Pieth, geb. 1854, und dessen Ehefrau Ottilie, geb. 1858 unter dem Namen Lüpke. An der Barnim-Knabenschule zu Stettin unterrichtete A. Pieth die Fächer Naturkunde, Religion, Rechnen.