Auge in Auge mit dem Wolf
Begegnung auf dem Schulweg im Rheiderland - Vater will Schutz für Kinder
Seit das Vieh von den Weiden geholt wurde, treibt Landwirte und Einwohner eine Sorge um: Geht der Wolf im Rheiderland nun immer mehr auf Tuchfühlung mit Menschen? Am Freitag kam es auf dem Schulweg eines Zwölfjährigen in Ditzumerhammrich offenbar zu einer solchen Nahbegegnung - kein Einzelfall, wie die RZ erfuhr. Und es verdichten sich immer mehr Hinweise, dass der Rheiderländer Wolf kein Einzelgänger ist. Joachim Geerdes aus Ditzumerhammrich schildert der RZ die Begegnung seines Sohnes mit dem Wolf: Als Wilko am Freitagmorgen um kurz nach halb sieben von seinem Elternhaus die rund 300 Meter zur Bushaltestelle läuft, ist erst alles wie immer. Seine Schwester Antje (16) läuft in einigem Abstand hinter ihm. Da macht der Gymnasiast plötzlich eine Entdeckung: An der Abzweigung zum »Leege Plaatse Weg«, direkt an der Brücke über den Pallertschloot, sieht er im Schein der Straßenlaterne ein Tier. Es nähert sich kurz darauf dem Schüler. Wilko habe eine Taschenlampe dabei gehabt und den Strahl auf den Vierbeiner gerichtet. »Die Augen des Wolfes leuchteten im Licht und dann ist er weitergelaufen«, berichtet der Vater von dem Erlebnis seines Sohnes. Der Wolf läuft anschließend in die Richtung, wo Wilkos Schwester Antje ist. »Doch meine Tochter hat ihn nicht gesehen, er muss danach in Richtung Weide verschwunden sein«, vermutet Geerdes und berichtet: »Mein Junge hatte einen ziemlichen Schreck und rief mich gleich an: ´Papa, ich habe einen Wolf gesehen´«, so der Landwirt.