Lebensläufe ans Licht holen

Oberschüler aus Weener pflegen jüdischen Friedhof in Smarlingen


Gemeinsam gegen das Vergessen. Weeneraner Oberschüler mit Lehrern und Rabbiner Jona Simon (vorne, rechts). 15 Mädchen und Jungen der Klassen 7 bis 9 kümmern sich im Rahmen eines Projektes um den Friedhof Smarlingen. Ein Teil von ihnen war gerade auf Klassenfahrt.  © Fotos: Hanken
Gemeinsam gegen das Vergessen. Weeneraner Oberschüler mit Lehrern und Rabbiner Jona Simon (vorne, rechts). 15 Mädchen und Jungen der Klassen 7 bis 9 kümmern sich im Rahmen eines Projektes um den Friedhof Smarlingen. Ein Teil von ihnen war gerade auf Klassenfahrt. © Fotos: Hanken

Der jüdische Friedhof in Smarlingen war lange ein vergessener Ort. Die Grabsteine machten einen verwahrlosten Eindruck, viele waren nur noch bruchstückhaft vorhanden, und Wildwuchs machte sich auf der baumgesäumten Anhöhe im Land breit. Doch jetzt kehrt, so paradox es klingen mag, neues Leben auf der jüdischen Ruhestätte an der Grenze zwischen Weener und Holthusen ein. Dafür sorgen Schülerinnen und Schüler der Oberschule Weener, die mithelfen, den Friedhof wieder herzurichten. Es ist eine Mischung aus Geschichts-, Heimat- und Werkunterricht, die Vorbildcharakter hat. Und es ist auch ein kleines Zeichen der Hoffnung in den momentanen Zeiten. Zu Beginn des Jahres wird das Projekt aus der Taufe gehoben. Den Anstoß gibt ein Gespräch zwischen Vertretern der Stadt Weener, der Oberschule und Theus Graalmann aus Bunde, der sich intensiv mit der jüdischen Geschichte im Rheiderland befasst und dem der Zustand der Stätte in Smarlingen schon lange nicht ruhen lässt. Bei dem Treffen im Rathaus entsteht die Idee, Schüler bei der Pflege und Wiederherrichtung des Friedhofs mit einzubinden und sie so mit der jüdischen Geschichte ihrer Heimat bekannt zu machen. Im Rahmen des Schul-Projektes »Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage« befasst sich nun eine Arbeitsgemeinschaft mit diesem Themenkomplex.