Schwarz-gelbes Massen-Naschen

Etwa 420 Imker aus dem Kreis Leer versorgen ihre Bienenvölker zurzeit mit dem Winterfutter


Joachim Nagel kümmert sich zusammen mit seiner Lebensgefährtin Kristin Schreiber um fast 50 Bienenvölker. © Foto: Szyska
Joachim Nagel kümmert sich zusammen mit seiner Lebensgefährtin Kristin Schreiber um fast 50 Bienenvölker. © Foto: Szyska

In seiner Gartenhütte in Bunde rührt Joachim Nagel ein Gemisch aus handelsüblichem Haushaltszucker und Trinkwasser an. »Ich löse ein Kilogramm Zucker in einem Liter Wasser auf«, erklärt der 60-Jährige, der den dickflüssigen Saft in einem 1000 Liter fassenden Kanister lagert. Denn der Imker benötigt große Mengen, um gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Kristin Schreiber (52) knapp 50 Bienenvölker durch den Winter zu bringen. »Im Sommer klauen wir ihnen den Honig«, erläutert der 2. Vorsitzende des Kreis­imkerverbandes Leer die alljährliche Prozedur. »Dementsprechend müssen wir ihnen jetzt Futter für den Winter anbieten. Jedes Volk kriegt zwischen 15 und 22 Kilogramm.« Nach dem schwarz-gelben Massen-Naschen der etwa 500.000 Bienen - ein Volk besteht im Winter aus etwa 10.000 Exemplaren - ist der riesige Kanister also leer. Klappt alles wie gewünscht, wachsen die Völker bis zur Hochsaison im Sommer wieder auf jeweils 60.000 bis 80.000 Insekten an. Dann sind Nagel und Schreiber die Hüter von rund 3,5 Millionen Honigbienen, hauptsächlich der Arten Carnica (90 Prozent) und Buckfast.