Kunstscheune wird zum Tanztempel
Bunter Auftakt für siebte Kunstgezeiten-Ausstellung auf dem Gulfhof Gess in Jemgumgaste
Kunst und Tanz reichen sich seit Samstag in der Kunstscheune Gess in Jemgumgaste die Hand und gehen im Wechselschritt durch die kommenden zwei Wochen. »Tanz« ist der diesjährige Titel der Ausstellungsreihe »Kunstgezeiten«, die nunmehr zum siebten Mal in dem geräumigen Gulfhof stattfindet. 19 Künstlerinnen und Künstler aus Paris, Düsseldorf, Hamburg, Ostfriesland und den Niederlanden stellen auf Einladung von »Hofherrin« und Organisatorin Iris Gess ihre Werke aus und präsentieren dabei einen vielfältigen »Tanz der Stile«. Um die etwa 150 Gäste konnte das Ehepaar Gess zur Vernissage am Samstag begrüßen. Zur Einführung in die Ausstellung sprach RZ-Chefredakteur Kai-Uwe Hanken über die besondere Symbiose von Tanz und Kunst. Die ausstellenden Künstler hätten sich »mutig eingelassen auf einen Tanz mit unbekannter Schrittfolge«. Manchmal seien sie auch aus der Reihe getanzt mit ihren Ideen, hätten eingetretene Pfade verlassen und sich auf ein fremdes Parkett begeben. Hanken schlug in seiner Rede auch den Bogen zum aktuellen Weltgeschehen: Hier erlebe man derzeit einen »Tanz der Teufel«. Machthungrige Staatenlenker und skrupellose Politiker tanzten der ganzen Welt auf der Nase herum. »Viele Menschen können nicht mehr Schritt halten in und mit dieser Welt. Sie geraten aus dem Takt und ins Schleudern. Sie verlieren den Boden unter den Füßen«, so der Laudator. Er wünschte sich, dass sich die Gesellschaft ein Beispiel am Tanz nehme, Menschen den ersten Schritt machten, aufeinander zugingen, sich die Hände reichten und gemeinsam bewegten.