Predigten mit Blöken und Gezwitscher

Scheunen-Gottesdienste in Landschaftspolder waren etwas ganz Besonderes - Rückkehr in sanierte Kirche am Pfingstsonntag


Reger Austausch bei Tee und Krintstuuut nach dem Scheunen-Gottesdienst.  © Foto: Himstedt
Reger Austausch bei Tee und Krintstuuut nach dem Scheunen-Gottesdienst. © Foto: Himstedt

Das »Amen« der Kirchgänger wurde manches Mal vom Blöken der Schafe übertönt - und das Schreien des Pfaus und das Gezwitscher der Schwalben begleiteten die Predigt von Pastor Michael Groothues. Denn in den vergangenen zwölf Monaten fanden die Gottesdienste der reformierten Kirchengemeinde Landschaftspolder in der Scheune von Familie Vollmer statt. Was eigentlich nur als Notlösung für die Zeit der Kirchensanierung gedacht war (die RZ berichtete), wird den Gemeindegliedern wohl noch lange in schöner Erinnerung bleiben. Dabei war Hans Otto Vollmer erst mehr als skeptisch: Gottesdienste in seiner Scheune? Wie soll das funktionieren? Aber die Kirchenratsvorsitzende Evi Neelen ließ nicht locker und überzeugte den Hausherrn letztendlich von ihrer Idee - und es funktionierte prächtig. Inklusive des original Polderaner Kirchengeläuts vom Band. Auch die Lieder wurden per Orgelspiel aus dem Rekorder begleitet. Einige Teppiche auf dem Scheunenboden und an den Wänden, ein paar Lampen, Kerzen und etwas Grün sorgten für Gemütlichkeit. Gegen die Kälte gab es Heizlüfter und Decken, sodass die teilweise bis zu 60 Gottesdienst-Teilnehmer dick eingemummelt den Worten des Pastors folgten. Anschließend wurde Tee getrunken und geplaudert. In der Scheune wurden so schöne, aber auch traurige Momente geteilt, sodass die kleine Gemeinde durch diese besondere Zeit noch enger zusammengewachsen ist.