Frischzellenkur für Kolben-Kolosse

Korrosion an Hydraulikzylindern sorgt für Arbeiten am Emssperrwerk


Der Austausch der knapp dreizehn Meter langen Hydraulikzylinder macht, wie hier beim Bau des Sperrwerks Anfang der 2000er Jahre, in den kommenden Wochen den Einsatz eines Schwimmkrans erforderlich.  © Foto: NLWKN
Der Austausch der knapp dreizehn Meter langen Hydraulikzylinder macht, wie hier beim Bau des Sperrwerks Anfang der 2000er Jahre, in den kommenden Wochen den Einsatz eines Schwimmkrans erforderlich. © Foto: NLWKN

Insgesamt 16 Mal seit seiner Inbetriebnahme wurde das Emssperrwerk bei Nendorp zum Schutz vor Sturmfluten eingesetzt. An der dabei zum Einsatz kommenden Hydraulik ist der langjährige Betrieb nicht spurlos vorübergegangen: Rost nagt an den Kolbenstangen zweier Hubtore, teilt der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLKWN) mit. Die jeweils über dreißig Tonnen schweren Hydraulikzylinder werden nun ab Montag in zwei Arbeitsschritten erneuert. Ausgerechnet eine Beschichtung, die ursprünglich vor Rost schützen sollte, sei dabei für die nun erforderlichen Arbeiten verantwortlich. »Nach damaligem Stand der Technik galt diese als diffusionsdicht und somit korrosionsverhindernd. Inzwischen ist klar, dass diese Spezialbeschichtung dem tagtäglichen Kontakt mit Salzwasser und UV-Licht dauerhaft nicht gewachsen ist«, erklärt Alexander Wilhelm vom NLWKN in der Mitteilung. Die Folge: An den abseits der Schifffahrtsöffnungen gelegenen Nebenöffnungen bildete sich unter der Keramikschicht Korrosion. Die abplatzende Beschichtung führe zu scharfkantigen Rändern und drohe, Dichtungen zu beschädigen. »Die beiden hier verbauten Hubtore sind aus konstruktionstechnischen Gründen höher als die Hubtore der anderen drei Nebenöffnungen. Sie stehen in Ruhestellung entsprechend rund einen Meter tiefer im Wasser. Ihre Hydraulik ist dem Salzwasser deshalb besonders stark ausgesetzt«, so Wilhelm.