Die Große Brennnessel

Heilpflanze des Jahres 2022


Die grobgesägten Blätter sind mit feinen Nesseln besetzt, die das »Brennen« verursachen. © Detlef Kolthoff
Die grobgesägten Blätter sind mit feinen Nesseln besetzt, die das »Brennen« verursachen. © Detlef Kolthoff

Die Große Brennnessel (Urtica dioica) zählt zur Familie der Brennnesselgewächse (Urticaceae) und zur Gattung der Brennnesseln. Neben dieser Art gibt es in Deutschland auch die Kleine Brennnessel. U. dioica erreicht Wuchshöhen von 0,3 bis zwei Metern, da sie Ausläufer über das Wurzelwerk (Rhizome) bildet, kann sie dichte Bestände entwickeln. Die Wurzeln dringen bis zu 70 Zentimeter in den Boden ein. Ursprünglich kam die Große Brennessel in Auwäldern und entlang von Bachläufen vor. Als typischer Stickstoffzeiger kommt sie durch den zunehmenden Nährstoffeintrag (Eutrophierung) der letzten Jahrzehnte heute fast überall vor. Die Pflanze ist zweihäusig, es gibt männliche und weibliche Exemplare. Die Blütezeit reicht von Juli bis Oktober, die Bestäubung der grüngelben Blüten erfolgt über den Wind. Im Herbst bilden sich Früchte, die sich durch Wind (Ballon- oder Flügelflieger), Wasser (Schwimmer) oder auch Anhaftung im Fell und Federkleid verbreiten.