Bremst Gesetz alternative Energien aus?
Preisbremse: Pro Engeno-Chef skeptisch
Gerold Hagena, Geschäftsführer des Grünstromerzeugers Pro Engeno aus Nendorp, befürchtet, dass das am Donnerstag im Deutschen Bundestag verabschiedete »Gesetz zur Einführung einer Strompreisbremse und zur Änderung weiterer energierechtlicher Bestimmungen« den dringend benötigten schnellen Ausbau der alternativen Energie gefährdet. Der Gesetzentwurf wurde von Regierungsfraktionen SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen eingebracht. »Das Gesetz ignoriert die seit knapp einem Jahr immens gestiegenen Erzeugungskosten der Windkraftbetreiber«, so Hagena in einer Pressemitteilung. Wenn 90 Prozent der Umsätze - und nicht der Gewinne - abgeschöpft werden, gefährde das den schnellen Ausbau der Anlagen. »Pro Engeno und andere Betreiber von Windparks werden unter diesen Bedingungen keine langfristigen Stromlieferverträge mit größeren Stromabnehmern abschließen können«, erläutert der Geschäftsführer. Vor dem Hintergrund des stetig steigenden Anteils von kleinen und mittelständischen Investoren und von Bürgerenergiegesellschaften an Windparks, könnte dieses das Aus für zahlreiche Projekte bedeuten, weil eine Planungssicherheit nicht mehr gegeben sei. Als Stromanbieter der Erneuerbaren-Branche unterstütze Pro Engeno ausdrücklich den kurzfristigen staatlichen Handlungsbedarf in dieser historischen Krise. »Wir sind uns unserer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst und möchten auch einen Beitrag zur Bewältigung der Krise leisten«, sagt Hagena.