Jemgum muss viel schlucken
Konzept für Wassermanagement soll her
Kurz aber heftig entluden sich am Montagnachmittag auch über der Gemeinde Jemgum sintflutartige Gewitterschauer. 42 Liter Wasser pro Quadratmeter prasselten in nur 40 Minuten herab - und zwangen das Kanalnetz in die Knie. Die Gründe dafür sind vielschichtig, so Bürgermeister Hans-Peter Heikens. Er plädiert nun für ein Gewässermanagement, das vor den Gemeindegrenzen nicht haltmacht, sondern das gesamte Rheiderland einbezieht. Auch politisch gibt es bereits einen Vorstoß. In nur wenigen Minuten herrschte »Land unter« im Jemgumer Ortskern. Diverse Straßen standen bei dem Extremregen unter Wasser. Nach dem Schauer hagelte es dann im Rathaus - und zwar Anfragen. Warum ist das Kanalnetz überfordert? Eine Frage, auf die es für Bürgermeister Heikens mehrere Antworten gibt. Aufgrund der langen Trockenheit sei der Boden »knochentrocken« gewesen. Das Regenwasser habe nicht versickern können. Die Folge: Die Wassermassen stauten sich auf den Straßen - auch deshalb, weil über die Jahrzehnte immer mehr Flächen versiegelt worden seien, erläutert Heikens. Das Kanalnetz ist aber für diese Extremlagen nicht gemacht, die Rohrleitungen können die gewaltigen Mengen nicht aufnehmen. Eine Entwicklung, so der Gemeindechef, die im gesamten Rheiderland zunehmend Sorgen bereitet.