Verborgene Verzierung kommt zum Vorschein
Überraschungen bei Kirchensanierung in Landschaftspolder - Maurer stoßen auch auf Tageszeitungen von 1909
Das hat niemand geahnt, als vor einigen Wochen die Sanierung der reformierten Kirche in Landschaftspolder begann: Bei der Ausbesserung schadhafter Stellen stießen Handwerker auf eine unsignierte Malerei, mit der die alte Muldendecke hinter der Orgel verziert worden war. Die Darstellung eines roten Vorhangs mit gelbem Saum und Kordeln sollte offenbar die Orgel hervorheben, vermutet Evi Neelen. »Wir hoffen, dass die Malerei restauriert werden kann«, sagt die Vorsitzende des Kirchenrats. Wann die Verzierung aufgetragen wurde, ist unklar. Die Muldendecke war seit den 1960er Jahren von einer graugrünen Holzverkleidung verdeckt. Die Kirche wurde 1768 erbaut, die Orgel von Gerhard Janssen Schmid stammt von 1814, der gemauerte Glockenturm als Ersatz für seinen Vorgänger aus Holz von 1829. Auch ein Anbau für die Dorfschule entstand damals, die Umrisse des Giebels sind noch an einer Außenmauer des Turms zu erkennen. »Die alten Bauern sind hier zur Schule gegangen«, weiß Evi Neelen.