Hilfsbereitschaft braucht langen Atem

Familie Nadopta ist vor dem Krieg in der Ukraine geflüchtet und lebt in Bunde - Aufmerksamkeit für Kriegsflüchtlinge dürfe nicht nachlassen


Großmutter Liubov Nadopta, Tatyana Nadopta und ihre Tochter Sorjana Buzbyzhan leben derzeit in einer Wohnung von Tatyanas ehemaliger Gastmutter.  © Foto: Berents
Großmutter Liubov Nadopta, Tatyana Nadopta und ihre Tochter Sorjana Buzbyzhan leben derzeit in einer Wohnung von Tatyanas ehemaliger Gastmutter. © Foto: Berents

Man stelle sich vor, man wacht auf und es ist Krieg. Für viele unvorstellbar, ist diese Realität für Ukrainerin Tatyana Nadopta und ihre Familie wahr geworden. Die 37-Jährige ist vor dem Krieg in ihrem Heimatland geflüchtet und lebt mit ihrer Mutter, ihrer Tochter und ihrer Nichte in einer Ferienwohnung in Bunde. Bei aller Dankbarkeit für die Hilfe die ihr zuteil wird, fürchtet Nadopta aber auch, dass die Hilfsbereitschaft nicht ausreichen wird. Die Familie stammt aus der Region um Butscha. Der Ort hat vor einigen Woche traurige Berühmtheit erlangt, als russische Soldaten gezielt dutzende Zivilisten getötet haben sollen. Nadoptas dreijährige Tochter Sorjana ging dort in den Kindergarten. Tatyana Nadopta hatte vor Ausbruch des Krieges rund zehn Jahre lang für die Deutsche Botschaft in Kiew gearbeitet. Dort habe man die Entwicklungen vor Ausbruch des Krieges mit großer Sorge verfolgt. Botschafterin Anka Feldhusen habe aber stets gesagt, man solle ruhig bleiben. In der Nacht vom 23. auf den 24. Februar habe man ihr dann mitgeteilt, dass sie am nächsten Tag nicht mehr zur Arbeit kommen müsse. Ihre deutschen Kollegen waren da bereits ausgereist. Früh morgens wurde die 37-Jährige von ihrem Ehemann Roman Budyzhan geweckt. Der Krieg hatte begonnen.