„Das werde ich im Leben nicht vergessen“

RZ-Serie „Als die Flut kam...“ (1) - Hans-Jürgen Maeder aus Bunde half als Soldat in Völlen


Hans-Jürgen Maeder aus Bunde erlebte die Sturmflut als Soldat in Völlen. © Hanken
Hans-Jürgen Maeder aus Bunde erlebte die Sturmflut als Soldat in Völlen. © Hanken

Sturmbrausen und Sirenengeheul – Katastrophenalarm im Rheiderland. In der Sturmnacht vom 16. auf den 17. Februar 1962 kämpfen tausende von Helfern an den Deichen gegen die zerstörerische Wucht der Wellen. Für die Bundeswehr ist es die erste große Bewährungsprobe seit ihrer Gründung. Einer der Soldaten, die den Fluteinsatz erlebt haben, ist Hans-Jürgen Maeder, der heute in Bunde lebt. Im Gespräch mit der RZ erinnerte sich der 73-Jährige im Jahre 2012 anlässlich des 50. Jahrestages der Flut an eine Nacht ohne Morgen und einem Einsatz, der letztlich fast drei Wochen andauerte. Freitag, 16. Februar 1962, etwa 16 Uhr. Im Küstenumschlag-Bataillon 2 in Emden herrscht entspannte Ruhe. Viele Soldaten haben Urlaub. Ein Obergefreiter der Einheit feiert Hochzeit und hat seinen kompletten Zug dazu eingeladen. Alles sieht nach einem beschaulichen Wachdienst für Maat Hans-Jürgen Maeder aus. Doch dann klingelt das Telefon: Ein Soldat aus Norden ruft an. Der Deichvogt wolle sofort den Offizier vom Dienst sprechen: „Hier ist der Teufel los!“, schreit er ins Telefon. Maeder ist elektrisiert.