Vergangenheit keine neue Chance geben

Gedenken an jüdische Einwohner in Bunde - Das Schicksal der Familie van Dam


Bunder Schülerinnen und Schüler verlasen am Mahnmal die Namen der ehemaligen jüdischen Einwohner des Ortes.  © Foto: Hanken
Bunder Schülerinnen und Schüler verlasen am Mahnmal die Namen der ehemaligen jüdischen Einwohner des Ortes. © Foto: Hanken

Verstoßen, verfolgt und dann vernichtet: Das Gedenken an die ehemaligen jüdischen Einwohner von Bunde beschwört im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg beklemmende Gedanken herauf. Das Grauen in dem Land war auch bei der Veranstaltung am Mahnmal bei der Sparkasse ein beherrschendes Thema. An die 70 Menschen waren am Montag gekommen, um der Menschen zu gedenken, die früher ein fester Teil der Ortsgemeinschaft waren. »Sie waren Nachbarn, Freunde und eine wichtige Gruppe in unserer Gesellschaft«, betonte Bürgermeister Uwe Sap in seiner Rede. Am 21. März 1940 endete die jüdische Geschichte in der Grenzgemeinde nach 270 Jahren: Damals verließen mit den Mitgliedern der Familie Hess die letzten Juden den Ort. Der »Arbeitskreis Erinnerung jüdische Bürgerinnen und Bürger Bunde« stellt im Rahmen des jährlichen Gedenkens immer ein Schicksal in den Vordergrund. Diesmal war es das von Caroline Benima, die 1885 als erste Tochter von Friederika und Moses Levie Benima in Bunde zur Welt kam. »Die Familie lebte dort, wo der Kirchring in die Mühlenstraße mündete«, berichtete Theus Graalmann, der die Vita der Bunderin vorstellte. Caroline besuchte die Volksschule in Bunde und die jüdische Religionsschule. 1913 heiratete sie Josef van Dam, einen erfolgreichen Viehhändler aus dem niederländischen Leek. Das Paar hatte vier Kinder.