Verzweifelt - aber nicht allein
Selbsthilfegruppe für »Long Covid«-Erkrankte
Der »Freedom Day« löst keine Jubelfeiern aus. Im Gegenteil: Dass am morgigen Sonntag bundesweit fast alle Corona-Regeln fallen sollen, wird von vielen Virologen als grob fahrlässig bewertet. Betroffene von »Long Covid«-Erkrankungen schütteln ebenfalls mit dem Kopf. Denn sie wissen aus bitterer Erfahrung, dass sich auch eine Corona-Infektion mit zunächst kaum spürbaren Symptomen drastisch auswirken kann. »Die meisten hatten milde Krankheitsverläufe und leiden nun trotzdem unter heftigen Langzeitfolgen«, sagt Ute Davids vom Gesundheitsamt des Landkreises Leer über die Mitglieder einer Selbsthilfe-Gruppe. Zusammen mit Anna-Lena Dannen und Susanne Kreienbrock betreut Davids die Selbsthilfe-Kontaktstelle der Kreisverwaltung. Die drei sind Ansprechpartnerinnen für Betroffene, die sich seit Oktober zunächst alle zwei Wochen online in Video-Konferenzen austauschten und sich am Donnerstag im Gemeindehaus der reformierten Kirche in Holthusen erstmals persönlich trafen. »Insgesamt stehen rund 30 Leute auf der Liste, die sich mehr oder wenig regelmäßig treffen«, so Davids, die aus Möhlenwarf stammt. Dass die Zahl der Teilnehmenden schwankt, liegt daran, »wie es ihnen gerade geht und ob eine Reha-Maßnahme läuft«.