Kokain für 900.000 Euro unter dem Fahrersitz
Zollhund beweist in Bunde seine Spürnase
Da ist dem Zoll ein sprichwörtlich "dicker Fisch" ins Netz gegangen: Bei der Kontrolle eines Autos im Gewerbegebiet Bunde-West stießen die Beamten mit Hilfe von Spürhund "Dura" auf ein Versteck mit insgesamt 13 Kilogramm Kokain im Straßenverkaufswert von rund 900.000 Euro.
Wie das Hauptzollamt Oldenburg heute mitteilte, überprüfte eine Papenburger Zollstreife am frühen Abend des 31. Januar Fahrzeuge, die aus den Niederlanden in das Bundesgebiet einreisten. Ein Kleintransporter weckte ihr besonderes Interesse. Zunächst habe der alleinreisende Fahrer das Mitführen von verbotenen Gegengeständen oder anmeldepflichtigen Waren verneint, so Zoll-Pressesprecher Frank Mauritz. Als Reisegrund habe der 21-Jährige angegeben, Getränke in den Niederlanden für eine Geburtstagsfeier eingekauft zu haben. Diese seien dort günstiger. Doch das erwies sich als Vorwand.
Zwar befanden sich auf der Ladefläche des Transporters tatsächlich zwei Paletten mit 48 Getränkedosen. Im weiteren Gespräch mit den Zöllnern verstrickte sich der 21-Jährige jedoch in widersprüchliche Aussagen und wirkte zusätzlich sehr nervös, so Mauritz. Die Beamten entschieden sich daher zu einer körperlichen Durchsuchung des Mannes und fanden dabei ein Smartphone, versteckt in seiner Unterhose. Grund genug für die Kontrollbeamten, nun den Kleintransporter genauer zu untersuchen. Zur Unterstützung setzten sie Spürhund "Dura" ein, der hinter dem Fahrersitz eindeutig anzeigte und damit den entscheidenden Hinweis gab. Eine kleine Öffnung in diesem Bereich ließ das Einführen eines Endoskops zu. Im so sichtbar gewordenen Hohlraum waren vorerst nur blaue Plastiktüten erkennbar. Die Zöllner setzten nach, öffneten das eigens für den Drogentransport hergerichtete Versteck und stießen auf rund 13 Kilogramm Kokain, verpackt in 13 rechteckigen und mit Folie umwickelten Blöcken.
Die Zollbeamten nahmen den Drogenschmuggler umgehend fest. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Aurich wurde für ihn Untersuchungshaft angeordnet. Gegenwärtig befindet sich der Beschuldigte in einer Justizvollzugsanstalt. Die weiteren Ermittlungen werden beim Zollfahndungsamt Essen am Dienstsitz Nordhorn geführt.
Zoll-Sprecher Mauritz erklärte zur Kontrollroutine: "Unsere Kontrollen an Verkehrsknotenpunkten finden meist vergleichbare Einstiegspunkte. Die Zollbeamten wählen stichprobenweise Fahrzeuge aus dem fließenden Verkehr zur näheren Überprüfung aus und geleiten diese mittels Anhaltesignal des Streifenwagens zu einem Kontrollpunkt. Die Kunst ist es also, die richtigen Fahrzeuge auszuwählen. Dies ist meinen erfahrenen Kollegen erneut eindrucksvoll gelungen."