Sturm der Entrüstung nach Sturmflut

Sperrwerk trotz Überflutung geöffnet: Jemgumer Politiker und Bürgermeister wollen Druck machen


Im Ditzumer Hafen (Foto) sind hohe Wasserstände bei Sturmfluten nichts Neues. Doch auch unterhalb des Sperrwerkes, wie eben in Jemgum, ist man vor Fluten nicht gefeit. Das sorgt für Unmut.  © Foto: Hanken
Im Ditzumer Hafen (Foto) sind hohe Wasserstände bei Sturmfluten nichts Neues. Doch auch unterhalb des Sperrwerkes, wie eben in Jemgum, ist man vor Fluten nicht gefeit. Das sorgt für Unmut. © Foto: Hanken

Nicht zum ersten Mal hat Jemgum »nasse Füsse« bei einer Sturmflut bekommen. Nicht zum ersten Mal ist Bürgermeister Hans-Peter Heikens »not amused« darüber, dass das Sperrwerk keinen Schutz bieten konnte. Auch bei der Flut am Sonntagmorgen war das wieder der Fall. Jetzt ist das Maß voll, sowohl Politik wie auch Verwaltung wollen Druck machen. »Die Fraktionsspitzen unseres Rates werden sich an ihre Landtagsabgeordnete wenden, und ich selbst werde offiziell Beschwerde beim Niedersächsischen Umweltministerium einlegen«, kündigte Heikens im Gespräch mit der RZ an. Der Gemeindechef erwartet eine Lösung, um Situationen, wie sie nun zum wiederholten Male auftraten, künftig zu vermeiden. Wie auf der Titelseite dieser Ausgabe beschrieben, geht es dabei um die Formulierung im Planfeststellungsbeschluss zum Sperrwerk. Diese lässt laut Heikens zu viel Spielraum bei der Schließung des Bauwerks zu, aber bietet wenig konkrete Handlungshandhabe im Ernstfall. Erst, wenn die Vorhersagen eine Flut ankündigen, die »deutlich über zwei Meter« über dem Mittleren Tidehochwasser liegt, soll geschlossen werden. »Die Änderung eines Feststellungsbeschlusses ist nicht ohne weiteres möglich, aber es muss etwas getan werden«, fordert Heikens.