Reiten wie die Rinderhirten

In der Reithalle in Bunderhee trifft sich regelmäßig eine »Working Equitation«-Gruppe - Disziplin beruht auf traditionelle Arbeits-Reitweisen


Das präzise Durchreiten von Hindernissen wie Gatter oder Weidetore gehört zu den Aufgaben bei der Working Equitation. Weil die Punktrichter bei Turnieren genau hingucken, ist das nicht so einfach wie es klingt, erklärt Ute Lindemann.  © Fotos: privat
Das präzise Durchreiten von Hindernissen wie Gatter oder Weidetore gehört zu den Aufgaben bei der Working Equitation. Weil die Punktrichter bei Turnieren genau hingucken, ist das nicht so einfach wie es klingt, erklärt Ute Lindemann. © Fotos: privat

Angewandte Dressur: In der Reithalle in Bunderhee treffen sich regelmäßig Reiterinnen von »Working Equitation Ostfriesland«, um dort zu trainieren. In diesem Jahr feiert die Gruppe ihr fünfjähriges Bestehen. Die RZ sprach mit Gründungsmitglied Ute Lindemann über ihre Begeisterung für die historischen Reitweisen und die Aktivitäten ihrer Gruppe. »Working Equitation ist abwechslungsreich und anspruchsvoll«, meint die 55-Jährige begeistert. Die Reitdisziplin orientiert sich an historischen Reitweisen mediterraner Rinderhirten (siehe Infokasten). Bei der Arbeit sei Ruhe, Gelassenheit und detailorientiertes Arbeiten mit dem Pferd erforderlich. Gerade viele Frauen, die früher im Springsport aktiv gewesen sind, hätten mit zunehmenden Alter Angst vor schweren Stürzen. »Die suchen etwas anderes, aber Dressur ist denen zu langweilig«, erzählt Lindemann. Da komme dann Working Equitation ins Spiel. »Wenn Außenstehende zum ersten Mal sehen, wie wir unsere Pferde um die Hindernisse lenken, meinen manche, das sei einfach«, sagt die Leeranerin. Das sei aber weit gefehlt. Dabei komme es auf höchste Präzision an. Gerade auch bei Turnieren, bei denen die Punktrichter auf jede vermeintliche Kleinigkeit achten. Deshalb sei es besonders wichtig, mit seinem Pferd ein eingespieltes Team zu bilden. Zudem müsse man sich reiterlich ständig weiterbilden. »Sonst wird das nichts.«